Herstellungskosten, Montagefreundlichkeit sowie Dichtwirkung im Betrieb sind die Hauptkriterien bei der Auswahl von Dichtflächen und Dichtungsformen. Flansche mit glatten Dichtleisten (Bild 1 und Bild 4) sind aus Fertigungssicht am preiswertesten, ermöglichen einen leichten Ein- und Ausbau und sind diesbezüglich meistverbreitet.
Nut- und Federflansche (Bild 2) weisen die beste Dichtwirkung auf und werden bei hohen Drücken und Vakuum eingesetzt. Besonders aber dort, wo austretende Medien Schäden verursachen (Vergiftung, Brand). Nachteilig ist die erschwerte Montage, da die anschließenden Rohrteile um das Maß der Feder auseinandergerückt werden müssen.
Ähnliches gilt für Flansche mit Vor- und Rücksprung (Bild 3), aber keine Anwendung für Vakuum.
Bei der Profildichtung (Bild 5) liegt ein Rundgummiring in der V-förmigen Nut des Vorsprungflansches. Die Funktionen Dichten und Verbinden sind getrennt [1]. Ein wesentlicher Nachteil vom O-Ring liegt darin, dass es derzeit keine Möglichkeit gibt, die Dichtungskennwerte nach EN 13555 zu ermitteln und somit die Flanschverbindung nach EN 1591-1 zu berechnen.
Zuordnung von Dichtungsform zur Form der Dichtfläche:
- Innenliegende Dichtung (Form IBC: Inner Bolt Circle)
Bei Flanschdichtflächen der Form A (glatte Dichtfläche) oder Form B (mit Dichtleiste) ist die Dichtungsform IBC ist zu wählen:
- Feder/Nut (Form TG: Tongue and Groove)
Bei Flanschdichtflächen der Form C/D (Feder/Nut) ist die Dichtungsform TG ist zu wählen:
- Vorsprung/Rücksprung (Form SR: Spring and Recess)
Bei Flanschdichtflächen der Form E/F (Vorsprung/Rücksprung) ist die Dichtungsform SR ist zu wählen:
- Durchgehende bzw. Vollflächige Dichtung (Form FF: Full Face)
Eine Dichtung mit Schraubenlöchern findet ihre Anwendung bei Flanschdichtflächen der Form A (glatte Dichtfläche):
- Runddichtungen aus Gummi (Form O-Ring)
Flanschdichtflächen der Form G/H (O-Ring-Vorsprung/O-Ring-Nut) sind für die O-Ring-Dichtungen konzipiert.
