In den Regelwerken ist die Auslegung der Dichtung meist ein Teil der Flanschauslegung und erfolgt mit Hilfe von Dichtungskennwerten. Diese Dichtungskennwerte beschreiben im Wesentlichen [1]:
- das Abdichtvermögen (Formänderungswiderstand, Stoffundurchlässigkeit)
- die Betriebsdruckbelastbarkeit
- Rückfederung der Dichtung
- die Kriechneigung
- die Temperatur-Beständigkeit
- die chemische Beständigkeit
Die EN 13555 spezifiziert die Prüfverfahren zur Ermittlung der Dichtungskennwerte, um die in EN 1591-1 festgelegten Gleichungen für die Auslegung anzuwenden. Durch die in Laborversuchen durchgeführten Leckagemessungen entstehen eine Reihe von Dichtungskennwerten, die unmittelbar in den Berechnungsprozess implementiert sind.
Für viele gängige Dichtungswerkstoffe können Herstellerdichtungen - einschließlich mit nach EN 13555 ermittelten Kennwerten - über die Datenbanken des Center of Sealing Technologies (CST) [4] oder European Sealing Association (ESA) [5] abgerufen werden.