Nach der Fertigung ist die Funktion das nächst wichtige Kriterium für die Strukturierung eines Produktes. Für den Konstrukteur ist die Funktionsstruktur eigentlich die wichtigere, weil er durch seine Konstruktion geforderte Funktionen erfüllen muss und in diesen Funktionen denkt. Die Funktionsstruktur ist aber in der Regel eine Netzstruktur. Deshalb ist der Konstrukteur bei der Dokumentation seiner Arbeitsergebnisse in Form von Zeichnungen und Stücklisten leicht zu überzeugen, diese in der leichter zu handhabenden Fertigungsstruktur darzustellen.
Durch die Entwicklung von Baukastensystemen ergibt sich eine verstärkte Tendenz, Produkte nach Funktionsgruppen zu strukturieren. Das wird beim Produktbaukasten erforderlich, weil man die Funktionsbaugruppen (Bausteine) meist Auftragsunabhängig fertigt. Die Kombination (Montage) der verschiedenen Bausteine erfolgt erst später bei der Realisierung des konkreten Auftrags. Dadurch muss sich der Montageablauf in der Endmontage nach der Funktionsstruktur richten.