Alle Produkte, vom einfachsten Gebrauchsgegenstand bis zur kompliziertesten technischen Einrichtung, sind vor ihrer Herstellung erdacht worden. Den gedanklichen Vorgang, der dabei vollzogen wird, nennt man Konstruktion.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Gegenstand und den Aufgaben der Konstruktion. Zunächst besteht die Frage: Was ist Konstruieren?
Definition:
Konstruieren ist die gedankliche Vorausbestimmung eines noch nicht existierenden technischen Gebildes und ist der Beginn seines Lebenszyklus.
Es bedient sich der Gesetze und Erkenntnisse der Naturwissenschaft, baut zusätzlich auf spezielles Erfahrungswissen auf und schafft die Voraussetzung zur stofflichen Verwirklichung von Lösungsideen.
Die abgebildete Maschine bzw. das abgebildete Gerät erfüllen unterschiedliche Zwecke. Demzufolge sind sie entsprechend andersartig aufgebaut, mit voneinander abweichenden Bedienungseinrichtungen, welche jeweils für ihre speziellen Aufgaben konzipiert wurden. Das bedeutet jedoch, dass vor dem Bau eines solchen Produktes dessen Verhalten vorausgedacht werden muss. Es stellen sich dabei z. B. folgende Fragen:
- Welche Aufgaben soll die Maschine erfüllen?
- Welche Mechanik und Bedienelemente eignen sich besonders?
- Unter welchen Umgebungsbedingungen wird die Maschine eingesetzt werden und welche Werkstoffe sind dafür geeignet?
Es ergeben sich folgende Merkmale der Konstruktionstätigkeit:
- bildhafte Vorstellungen über ein noch nicht existierendes Produkt in allen seinen Einzelheiten
- gedankliche Konfrontation mit dessen Nutzer, der Herstellung u.a. Bedingungen
- exakte Festlegung aller Eigenschaften, besonders der Geometrie, damit das technische Gebilde gefertigt werden kann
- zeichnerische Fixierung der Vorstellungen in standardgerechter Form (technische Zeichnungen, Skizzen als Hilfsmittel, Computermodelle)
- Anwenden von Erkenntnissen zahlreicher anderer Disziplinen beim Bearbeiten einer Konstruktionsaufgabe