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Die Bearbeitung einer Konstruktionsaufgabe beginnt mit der Analyse des gestellten Problems. Durch die Präzisierung soll der Konstrukteur die vorliegende Problemsituation genau erkennen und sich durch eine systematische Ordnung der gegebenen Informationen eine geeignete Ausgangsbasis für die Lösung der Aufgabe erarbeiten (siehe Bild).

Dazu sind zunächst die Gegebenheiten der Aufgabenstellung zu erfassen. Es stellen sich dabei z. B. folgende Fragen:

  • Welcher Zweck soll erreicht werden?
  • Welche Forderungen werden erhoben?
  • Welche Freiräume bestehen?
  • Sind die gemachten Angaben widerspruchsfrei bzw. ausreichen

Des weiteren muss der Zusammenhang erkannt werden, in dem die Aufgabenstellung steht. Fragen, die sich hier stellen, sind beispielsweise:

  • Handelt es sich beim zu entwickelnden technischen Gegenstand um ein Einzelteil, eine Baugruppe, ein Gerät, eine Maschine, ein komplexes System von Geräten und Maschinen?
  • Liegt eine Neu- oder eine Variantenkonstruktion vor?
  • In welcher Peripherie soll der technische Gegenstand eingesetzt werden?
  • In welchem sozialen Zusammenhang steht die Aufgabe?

Der Entwickler muss auch die Teilaufgaben der Problemlösung erfassen und ordnen. Hier werfen sich Fragen auf wie:

  • Welche Zwischenschritte mit welchen Ergebnissen sollen bearbeitet werden? Daraufhin ist die Vorgehensweise festzulegen.
  • Welche zeitliche Abfolge der Zwischenschritte ist zweckmäßig?
  • Welche Termine für Zwischenergebnisse sind vom Auftraggeber gefordert bzw. müssen gesetzt werden?

Nicht zuletzt ist auch die Motivation des Bearbeiters zu beachten.

  • Welche Qualifikationen und Fähigkeiten hat der Bearbeiter?
  • Welche Qualifikationen und Fähigkeiten sind zur Lösung der Aufgabe nötig?
  • Wo ist eine Qualifizierung der Mitarbeiter dem Hinzuziehen externer Fachleute vorzuziehen?

Die oben genannten Fragen sind keinesfalls vollständig. Art und Umfang variieren je nach Aufgabenstellung stark. Daher ist es sinnvoll, die relevanten Fragen systematisch zu finden und zu beantworten. Für die Analyse unterschiedlichster Probleme hat sich das im Bild dargestellte Frageschema als günstig erwiesen und soll im folgenden Verwendung finden.

Nach diesem Schema wird das vorhandene Problem, sei es nun ein Prozess oder ein technischer Gegenstand, zunächst auf seine äußeren Beziehungen und dann auf seine innere Struktur hin untersucht. Die äußeren Beziehungen sind die Eingangsseite mit den relevanten Eingangsgrößen (E) und den Begleitumständen (U) sowie die Ausgangsseite mit den relevanten Ausgangsgrößen (A) oder Ergebnissen und den erwünschten oder unerwünschten Nebenwirkungen (N). Die Fragen 1 bis 4 dienen der Klärung der äußeren Beziehungen. Wenn diese hinreichend bestimmt sind, können mit den Fragen 5 bis 7 die notwendigen Maßnahmen zur Überführung der vorhandenen Eingangsgrößen in die gewünschten Ausgangsgrößen unter den gegebenen Umständen und mit den zulässigen Nebenwirkungen sowie deren Abfolge ermittelt werden. Bei Anwendung dieses Frageschemas auf die Aufgabenpräzisierung ergeben sich Fragen entsprechend folgendem Bild.

Es ist offensichtlich, dass zunächst der Ablauf des Konstruktionsprozesses selbst untersucht und bestimmt werden muss. Dies setzt jedoch Kenntnisse über das zu lösende technische Problem sowie der Möglichkeiten zur Fertigung voraus. Mit Hilfe dieser Kenntnisse können die auszuführenden Teilaufgaben zusammengestellt und das Vorgehen bei der Aufgabenlösung bestimmt werden. Daraus ergibt sich folgende Vorgehensweise:

  1. Bestimmen des zu vollziehenden Konstruktionsprozesses
    • Analyse des technischen Problems
    • Analyse der Fertigung
  2. Zusammenstellen von Teilaufgaben
  3. Aufstellen eines Arbeitsplans

Es ist sinnvoll, die Ergebnisse der einzelnen Schritte in zweckmäßiger Form festzuhalten.

Dies sind:

  • der Funktionsplan
  • der Forderungsplan
  • die Forderungsliste und
  • der Arbeitsplan.

Auf diese Hilfsmittel wird an geeigneter Stelle noch genauer eingegangen.

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