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  Technische Gestaltung > Planen und Konzipieren > Planen und Konzipieren > Präzisieren von Konstruktionsaufgaben > Analyse des Herstellungsprozesses  

Hat man sich Klarheit über die Gesamtfunktion und eventuell schon über Teilfunktionen sowie die Gestaltforderungen verschafft, sind grundlegende Aspekte wie die Dimension der Hauptabmessungen sichtbar und dadurch der damit verbundene Transport- und Montageaufwand. Oder es zeichnen sich aus den Toleranzen der Ausgangsgrößen Herstellungstoleranzen ab, aus denen sich bestimmte Herstellungs- oder Justierverfahren ableiten lassen. Somit kann man erste Überlegungen über die notwendigen technologischen Voraussetzungen sowie über Art, Inhalt und Form der im KEP zu erarbeitenden Fertigungsunterlagen anstellen. Die Kenntnis des Herstellungsprozesses ist außerdem notwendig, um später fertigungsgerecht konstruieren zu können. Auch hier können über das Frageschema ein Grobablauf des Herstellungsprozesses sowie Regeln zur Bestimmung der Fertigungsprozesses aufgestellt werden (siehe Bild).

Es lassen sich folgende Regeln ableiten:

  1. Bestimme die vorhanden Herstellungsbedingungen (Fertigungsart, anwendbare Fertigungsverfahren, erreichbare Genauigkeit, verfügbare Materialien, Stückzahl)!
  2. Bestimme den zu erwartenden Herstellungsprozess und seine wichtigsten Teilprozesse!
  3. Bestimme die vom Konstrukteur bereitzustellenden Fertigungsunterlagen (Art, Inhalt, Form)!

Herstellungsprozesse gliedern sich im allgemeinen in Einzelteilfertigung, verschiedene Montageschritte und Prüfungen wie im unteren Bild dargestellt. Jeder reale Herstellungsprozess setzt sich aus einigen dieser Schritte zusammen. Bei jedem dieser Schritte müssen spezielle Forderungen eingehalten und entsprechende Unterlagen erstellt werden.

Es kann nunmehr die Art und der Umfang der zu erstellende Fertigungsunterlagen abgeschätzt werden. Die genauen Herstellungsanforderungen sind jedoch erst in der Gestaltungsphase des KEP umfassend erkennbar. Deshalb können die Ermittlungen bei der Aufgabenpräzisierung nur die grundsätzlichen Bedingungen erfassen.

Neben dem Einsatz und der Herstellung müssen je nach Aufgabenstellung weitere Bereiche, wie Transport, Inbetriebnahme, Wartung u.a. in gleicher Weise analysiert werden. Wenn alle Gegebenheiten erfasst sind, kann man zu den offenen Fragen des ersten Präzisierungsschrittes zurückkehren. Dem Analyseteil der Präzisierung folgt nun die Auswertung und die Planung der Aufgabenlösung. Durch die vorangegangenen Präzisierungsschritte wurden vielfältige Anforderungen an das zu entwickelnde Produkt angedacht und formuliert. Es wird nunmehr notwendig, diese gesammelten Daten zweckmäßig und übersichtlich zu dokumentieren. Diesem Zweck dient die Forderungsliste.

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